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Geschichte des Obst- und Gartenbauverein Poppenweiler e.V.

Wie in vielen anderen Vereinen ist es auch uns, es wird im Grunde viel zu wenig aufgeschrieben und so wird es schwer ein umfassendes Bild von den Anfängen des Vereins zu bekommen.

Der Obstbauverein Poppenweiler wurde am 3. Februar 1931 auf wiederholte Anregung des damaligen Obstbauinspektors Hermann, aus Ludwigsburg gegründet. In diesen Jahren stand die Erwerbsobsterzeugung von Tafelobst und Mostobst im Vordergrund. Obst war in den damaligen Betrieben eine gute Verdienstmöglichkeit und hatte mehr Bedeutung als der Weinbau.

Zum Vorsitzenden wurde der Karl Müller von der Baumschule Müller gewählt. Ihm standen sechs Ausschussmitglieder zur Seite und der Verein zählte 35 Mitglieder der Mitgliedsbeitrag betrug 1 RM.

Um Ertragsausfälle zu vermeiden wurden Pflanzenschutzmittel eingesetzt und die dazu notwendige Spritze angeschafft. Zweck des Vereins war die Spritzung der Obstbäume durchzuführen, daneben war es eine Aufgabe Information weiterzugeben wie mehr und besseres Obst erzeugt werden kann.

Die Anschaffung einer Spritze war für den Einzelnen finanziell nicht möglich. Die Mitgliederzahl stieg an und schon bald musste eine 2. Spritze angeschafft werden.

Die Obsterzeugung war ein volkswirtschaftliches Ziel. Bereits in diesen Jahren wurden Zuschüsse ausbezahlt um zu gewährleisten, dass eine Winterspritzung auf einem großen Teil der Obstbaumflächen auch in Poppenweiler durchgeführt werden konnte.

Eine weitere ertragsfördernde Maßnahme war, eine Bezirkspolizeiliche Anordnung die vorschrieb, dass an allen Obstbäumen im Herbst zur Bekämpfung des Fostspanners ein Leimring angebracht werden musste.

Durch Rundgänge über die Markung, dem Besuch von Nachbarvereinen und deren Obstanlagen sowie durch Lehrfahrten, wurde Fachwissen weitervermittelt. In diesen Jahren wurde durch den Obstbauverein die Obstsammelstelle betreut, so ist vermerkt, dass der Obstsammelstelle 23000 RM Obstgeld ausbezahlt hat.

Im Jahr 1937 gab Karl Müller nach einem Unfall sein Amt an Robert Pfleiderer weiter.

In den Kriegsjahren hat die Vereinstätigkeit geruht, da viele Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen waren.

Erst im Februar 1948 nahm jetzt der Obst- und Gartenbauverein seine Tätigkeit wieder auf. Albert Wolf wurde Vorsitzender, Karl Müller sein Stellvertreter. Schon bald hat der Verein über 100 Mitglieder gezählt.

Im März 1951 gab es wiederum einen Wechsel im Vorstand. Karl Müller wurde Vorsitzender und blieb dies bis zu seinem Tod im Jahr 1960.

Zum Schutz des Obstanbaus wurden Anfang der 50er Jahre der Maikäfer bekämpft. Der Maikäfer war zum damaligen Zeitpunkt der bedeutendste Schädling im Obstbau. Im Jahr 1953 wurde unter staatlicher Anleitung eine großangelegte Maikäferbekämpfung durchgeführt, 7 Motorspritzen waren im Einsatz um in Obstanlagen und vor allem die Waldränder in denen sich der Käfer aufgehalten hat zu spritzen.

In den Nachbargemeinden wurden in dieser Zeit moderne Obstanlagen erstellt. Auch in Poppenweiler war 1959 der Wunsch aufgekommen eine Gemeinschaftsobstanlage zu errichten. Standorte schon gefunden, aber es zeigte sich, dass die Umsetzung nur in Verbindung mit einer Flurbereinigung möglich gewesen wäre und ist so ein Wunsch geblieben.

Nach dem Tod von Karl Müller wurde am 31.01.1961 sein Sohn Hermann Müller zum Vorsitzenden gewählt.

1964 wurden am Sonntagmorgen Besuche in den umliegenden Obstanlagen gemacht Gollenhof, Weiler zum Stein, Heidenhof, Nippenburg und Möglingen sind in den Aufschrieben genannt.

Die fehlende Obstanlage führt dazu, dass auch andere Aufgaben wie der Obstbau gesucht wurden. Auf Anregung von Bürgermeister Schreiber wurde z.B. Blumenschmuckwettbewerb eingeführt.

Hermann Müller leitete den Verein über 25 Jahre bis zum März 1986.

Waren in den Gründerjahren die Aktivitäten des Vereins insbesondere im Bereich des Erwerbsobstbaus zu finden, so verlagerten sich diese in den vergangenen Jahren hin zum Zier-, Haus- und Nutzgarten, zum Balkon und Hausschmuck. Nicht der Erwerbsmäßige Anbau, sondern Obstbau für Selbstversorger. Dabei hat der Streuobstbau und die Erhaltung der Streuobstbestände einen besonderen Stellenwert in der Arbeit des Vereins gefunden. Mit Unterstützung der Stadt Ludwigsburg wurden in unregelmäßigen Abständen zum Beispiel Hochstammaktionen durchgeführt, um entstandene Lücken in den Streuobstbestände zu füllen und damit deren landschaftsprägende und ökologische Bedeutung weiterhin zu erhalten.

Oder es wurde gemeinsam mit der Grünen Nachbarschaft im Jahr 2000 ein Grundstück am Grasigen Weg in Poppenweiler mit verschiedenen Obstbaumhochstämmen bepflanzt. Das Grundstück wurde inzwischen gepachtet und wird nun durch den Obst und Gartenbauverein betreut.

Der jährliche Blumenschmuckwettbewerb hat inzwischen eine über 50 jährige Tradition.

1986 übernahm Albert Scholpp die Aufgaben des 2. Vorsitzenden und wurde es von der Mitgliederversammlung ab 01.03.1991 zum 1. Vorsitzende des OGV Poppenweiler e.V. gewählt.

Heute hat der Obst- und Gartenbauverein Poppenweiler e.V. aktuell 145 Mitgliedern. Über den Kreisverband für Obstau, Garten und Landschaft Ludwigsburg sind wir Mitglied beim Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden Württemberg e.V.

Wie in den Anfangsjahren werden mit Lehrfahrten, Vortragsveranstaltungen, Schnittkursen und so weiter in verschiedenen Themenbereichen Informationen weiter gegeben. Dazu soll auch unser „Erwin-Ehmann-Garten“ (Lehrgarten) am Holzweg und der dort befindliche Geräteschuppen beitragen.

Wir hoffen, auch weiterhin mit der Vereinsarbeit einen Beitrag zur Verbesserung und Erhaltung unserer Umwelt und zur Ortsverschönerung beitragen zu können.

 

Stand März 2021

  

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